Nun ist es soweit

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Unsere Kids haben uns am Samstag vor einer Woche bei der Jachtwerf B. de Groot abgegeben. Ziel war es nach dem Wochenende die Übernahme der Lievemijn abzuwickeln und dann gemütlich nach Hause zu tuckern.

Pustekuchen… – Wie viele vor uns haben auch wir jede Menge kleinerer und auch größerer Mängel entdeckt, die zunächst erstmal ausgebessert werden mussten. Ist nunmal kein neues Schiff und die gefundenen Probleme konnte die Werft zum Zeitpunkt der Inzahlungnahme auch nicht entdecken. Man hat aber anstandslos alles beseitigt. Als wir nach einer Woche aufbrachen, haben sie dort bestimmt ein oder mehrere Fässer aufgemacht. Ich bin nunmal ein wenig pingelig.

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Ulrike hat ein leichtes Grummeln in der Magengegend. Sie mag keine Höllentore (Schleusen). Während einer Probefahrt hatte ich uns auch kleine Macke an einer Spundwand besorgt. Irgendwie hat das wohl nicht zur Überzeugung meiner Fahrkünste mit dem neuen 12 m Klopper beigetragen. Die zwölf Tonnen schwere Lievemijn ist schon etwas anderes als unsere leichtgewichtige SUSANN. Und die 2,5 m mehr an Länge können auch auf einmal ganz schön lang werden.

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Mit ca. 11 km/h schleppen wir uns nun also über den Prinses Margrietkanaal bis nach Stroobos. Im Gemeindehafen verbringen wir für 0,75 €/m die erste Nacht ohne Landstrom. Zweiter Härtetest für die Batteriebänke. Heizung, Kühlschrank, Radio, 220 Volt Inverter für die Kaffeemaschine, Licht und Dusche… – alles im Gebrauch. Die Solarzellen pumpen bei sehr wenig Sonne nur ca. drei Stunden magere 0,5 bis 1 A in die Hausversorgung. Morgen früh werden wir das Gesamtergebnis erfahren.

Gefangen in Groningen

Die Batteriebänke haben den Nachmittag und die Nacht gut überstanden. Heute morgen hatten wir noch 90% Ladung. Feine Sache so ein Batteriemonitor.

Um 9:00 Uhr haben wir in Stroobos die Leinen losgelegt. Über den Van Starkenborgkanaal, Windschoterdiep und Wilderwanckkanaal sollte es nach Veendam gehen. Die beiden Schleusen bis Groningen haben wir vorbildlich gemeistert. Nun ist meine Ulrike auch wesentlich entspannter.

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Bei der Anmeldung zur Oostersluis in Groningen hat mich wohl eine Eingebung getroffen. Ich gebe als nächstes nächstes Reiseziel Veendam an. Der Schleusendienst informierte mich darauf, daß die Route zum Staadskanaal über Veendam erst ab 1. Mai geöffnet wird. Und die nächsten Brücken zum Windschoterdiep seien Sonntags auch geschlossen.

Unsere Laune sackt schlagartig in den Keller. Sollten wir bis Anfang Mai in Groningen liegen ? Dabei hatten wir doch im Wateralmanak alles genau nachgeschlagen. Pech gehabt – man muss das Ding schon richtig lesen und jeden Kanalwechsel peinlich genau verfolgen.

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Nun liegen wir im Passantenhafen mitten in Groningen und studieren erstmal unser Kartenmaterial. Wir können wohl über das Pekeler Aa zum Stadskanaal kommen. Ist zwar weiter, aber ganzjährig befahrbar. Na, wir werden sehen…

Unsere Laune ist nun wieder auf dem Stand vom Vormittag. Da sogar etwas Sonne zu sehen ist, geniessen Groningen bei einem ausgedehnten Spaziergang.

Geschlossene Brücken – grrr…

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Eigentlich wollten wir heute bis zum Yachthafen Oude Pekela. Wieder nichts geworden. Erst hängen wir hinter großen Containerschiffen fest und später warten wir unendlich lange im Windschoterdiep bis man uns die Brücken öffnet.

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Kurz vor unserem Tagesziel hören wir dann, daß die Eisenbahnbrücke zum Pekela Aa heute nicht mehr öffnet. Also Schluß und ab durch die Renseler Brücke an die Kaimauer zur Nacht. Netterweise hat uns aber der letzte Brückenwärter informiert das es morgen um 9:00 Uhr weitergeht.

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Unterwegs haben wir auch noch ein nettes Ehepaar aus Leipzig kennengelernt. Die stecken in der gleichen Misere wie wir. Neues Boot in Holland gekauft – schnell nach Hause – DENKSTE. Aber zu viert entwickelt man offensichtlich mehr Humor und nimmt alles leichter.