Wasserstraßenkreuz Magdeburg und Burg

Das Wochenende ist vorbei, der Regen auch, und so gibt es auch für uns keinen Grund länger zu faulenzen. Die heutige Etappe verspricht Interessantes. Zunächst quälen wir uns in Schrittgeschwindigkeit über sie sog. Regelungsstrecke 3. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als ein Fahrplan geregelter Verkehr mit Begegnungsverbot. Grund sind die vielen durch Baustellen verengten Fahrrinnen. Hier passt halt immer nur ein Berufschiff durch.

Gegen Mittag erreichen wir das Wasserstrassenkreuz Magdeburg. Zur Überfahrt der einspurigen Trogbrücke über die Elbe, meldet man sich bei der Schleuse Hohenwarthe per Funk und wartet auf Freigabe zur Überquerung.

Hinter uns kommt kurz vor der Brücke ein französisches Sportboot auf. Die Leute sind ziemlich verunsichert und wissen gar nicht was sie machen sollen. Wir erklären ihnen das Prozedere auf Englisch und dachten jetzt wäre alles klar. Kurz darauf ruft uns Hohenwarthe und fragt ob wir den Holländer hinter uns mitnehmen könnten. Den könnte man ja gar nicht verstehen.

Offensichtlich hat der Schleusenwärter die ähnlich aussehenden Nationalflaggen verwechselt und deren perfektes Englisch wollte oder konnte er auch nicht verstehen. Wir sind halt in Magdeburg.

Ok, auch heute ist das Glück auf unserer Seite und wir können gleich in die Backbordkammer der Schleuse Hohenwarthe einfahren. 18 m Hubhöhe, na das hat ja wohl Gesicht. Der Franzose folgt uns brav, will aber aus unerfindlichen Gründen nicht am Schwimmpoller festmachen. Und unser netter Schleusenwärter will nicht schleusen, bevor der „Holländer“ nicht am Schwimmpoller festliegt. Irgenwann ging’s dann doch los und der „Holländer“ hat’s gerafft. Blieb ihm auch nichts anderes übrig denn das Wasser sank und alle seine festen Poller waren auf einmal weg bzw. unerreichbar.


Bei den Wassersportfreunden e.V. in Burg machen wir dann ziemlich frühzeitig für die Nacht fest. Mittlerweile merkt man, dass wir uns den schönen Gewässern von Brandenburg und Potsdam nähern. Die Anzahl der Sportboote ist drastisch gestiegen und nach 16:00 Uhr findet man kaum noch freie Plätze in den Häfen.

Erkenntnis des Tages:
Trau keinem Holländer – Es könnte ein Franzose sein.

Haldensleben

Als wir um ca. 7:30 aufstehen sitzt Jorgo bereits im Schlafanzug auf seiner Terrasse und bietet uns doch tatsächlich frischen dampfenden Kaffee an. So kann man sich täuschen. Ein Wirt der seine Gastronomie trotz langer Abende bereits wieder morgens öffnet. Klasse, wir sind beeindruckt.

Um 9:30 Uhr verlassen wir den Anlieger in Rühen und machen uns auf in den nahen Osten. Heute stehen für Ulrike keine Höllentore bereit und wir fahren ruhig in netter Landschaft bei schönem Wetter so vor uns hin. Später gibt es dann wirklich heftige Regenschauer mit Gewitter und wir sind froh um 13:30 Uhr in Haldensleben abbrechen zu können.

Bei diesem miesen Wetter beschließen wir dann auch gleich das Wochende hier zu verbringen. Falls es doch schön wird, können wir ja mal mit den Fahrrädern nach Kulturobjekten oder der Stadt Haldensleben forschen.


Video des Tages:

Erkenntnis des Wochenendes:
Nicht aufgeben, …die Sonne scheint auch bald wieder für uns.

Jorgos am Kanal

Dienstag und Mittwoch habe ich mit Fieber im Bett und Ulrike in diversen Kreuzworträtseln verbracht. Heute geht’s wieder besser und wir verlassen den Yachthafen Heidanger um 9:30 Uhr mit dem Ziel Wolfsburg.

Doch zunächst war für Ulrike ein weiteres Höllentor, die Schleuse Sülfeldt mit einem Hub von 9 m, zu bezwingen. Die alte Backbordkammer war defekt und so muss alles durch die neue Kammer. Nach ca. 1,5 Stunden Wartezeit funktioniert die alte Kammer wieder. Leider gibt es jetzt aber außer unserer Susann kein Schiff das für die alte Kammer klein genug wäre. So genießen wir mal wieder eine Exklusivschleusung. Nach den vielen Krankheiten kann ich nur sagen… – man kann ja auch mal Glück haben.

Später passieren wir Wolfsburg und die herrliche Autostadt. Da wir diese aber schon drei mal besucht haben und uns auf einmal nicht so nach Yachthafen ist, entschließen wir uns weiter zu fahren. Nach Karte soll noch ein ausgewiesener Anlieger für Sportboote in der Nähe einer Gastwirtschaft folgen. Da wir mit der Susann noch nicht an einer öffentlichen Spundwand übernachtet haben, wollen wir das heute mal testen.


Als wir der Anlieger in der Ortslage Rühen erreichen sind wir reichlich positiv überrascht. Endlich mal eine Spundwand die zwischen den Trapezen voll mit Blechen und kleinen Pollern verkleidet ist. Dann kommt der Fußweg und gleich dahinter steht man bereits auf der netten Terrasse von Jorgo dem Griechen.

Wir genehmigen uns erst einmal ein großes Alster und mit Nähe zu Wolfsburg auch die obligatorische VW-Currywurst. Abends kommen wir dann bei einem Bailey’s mit den überaus netten Wirtsleuten ins Gespräch und Jorgo lädt uns für den nächsten Morgen zum Kaffee ein. Wir nehmen dankbar an, da wir ohne Stromanschluß keine Kaffeemaschine haben und wir zu faul sind, die alte Methode mit Kessel und Filter zu aktivieren.

Ich muss allerdings gestehen, dass ich seine Einladung nicht wirklich ernst genommen, sondern eher als griechischen Übermut im Zuge eines Abendgespäches, eingeordnet habe.

Erkenntniss des Tages:
Griechen haben manchmal gute Spundwände