Vor Mai ist alles anders

Der Tag heute fängt so an wie die letzten endeten. Sowohl die Renseler Brücke wie auch die Eisenbahnbrücke zum Pekela Aa öffnen natürlich nicht um 9:00 Uhr. Macht nichts – wir haben ja Urlaub.

Nachdem wir 45 min. später dann doch passieren durften, stehen wir vor einer Selbstbedienungsbrücke, für die man einen Schlüssel hätte kaufen müssen. Ganz toll – jetzt hängen wir zwischen zwei Brücken in der Pampa fest und erhalten per Funk immer nur die Aussage, daß wir einen Schlüssel benötigen. Steht zu dieser Strecke in keinem Buch und der Holländer am Funk will kein Deutsch verstehen. Ich krieg noch zuviel !!! Nach zwei weiteren Stunden finden wir dann endlich per Telefon einen netten Menschen der gewillt ist, uns gegen 20,– € und etwas Bakschich einen Schlüssel zu verkaufen und zur Brücke zu bringen.

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Irgenwann landen wir dann auch endlich mal in Oude Pekela. Dort teilt man uns mit, daß wir eine Passage 48 Stunden vorher hätten anmelden müssen. Jetzt wäre hier erstmal Schicht.

Mittlerweile haben wir ja gelernt, daß man mit Hartnäckigkeit und Bakschisch weiterkommt. Zum Schluß kommt dann doch eine ganze Batterie an Brückenwächtern, die uns über 41 Brücken und 5 Schleusen bis nach Stadskanaal begleitet.

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Gegen weitere 30,– € soll es morgen um 8:00 Uhr dann auch weiter bis zum Haren-Rütenbrock Kanal gehen. Gut das dann Mittwoch ist. Auch hier gilt, daß eine Passage vor dem 1. Mai angemeldet werden muss – und zwar eine Woche vorher – …es sei denn es ist Mittwoch oder Donnerstag (völlig klar).

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Jetzt geht’s erstmal zum Chinesen und dann früh in die Koje. Heute sind wir alle platt. Wir werden wohl von Brücken, engen Schleusen, Grundberührungen und Bakschisch träumen.

Geschlossene Brücken – grrr…

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Eigentlich wollten wir heute bis zum Yachthafen Oude Pekela. Wieder nichts geworden. Erst hängen wir hinter großen Containerschiffen fest und später warten wir unendlich lange im Windschoterdiep bis man uns die Brücken öffnet.

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Kurz vor unserem Tagesziel hören wir dann, daß die Eisenbahnbrücke zum Pekela Aa heute nicht mehr öffnet. Also Schluß und ab durch die Renseler Brücke an die Kaimauer zur Nacht. Netterweise hat uns aber der letzte Brückenwärter informiert das es morgen um 9:00 Uhr weitergeht.

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Unterwegs haben wir auch noch ein nettes Ehepaar aus Leipzig kennengelernt. Die stecken in der gleichen Misere wie wir. Neues Boot in Holland gekauft – schnell nach Hause – DENKSTE. Aber zu viert entwickelt man offensichtlich mehr Humor und nimmt alles leichter.

Gefangen in Groningen

Die Batteriebänke haben den Nachmittag und die Nacht gut überstanden. Heute morgen hatten wir noch 90% Ladung. Feine Sache so ein Batteriemonitor.

Um 9:00 Uhr haben wir in Stroobos die Leinen losgelegt. Über den Van Starkenborgkanaal, Windschoterdiep und Wilderwanckkanaal sollte es nach Veendam gehen. Die beiden Schleusen bis Groningen haben wir vorbildlich gemeistert. Nun ist meine Ulrike auch wesentlich entspannter.

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Bei der Anmeldung zur Oostersluis in Groningen hat mich wohl eine Eingebung getroffen. Ich gebe als nächstes nächstes Reiseziel Veendam an. Der Schleusendienst informierte mich darauf, daß die Route zum Staadskanaal über Veendam erst ab 1. Mai geöffnet wird. Und die nächsten Brücken zum Windschoterdiep seien Sonntags auch geschlossen.

Unsere Laune sackt schlagartig in den Keller. Sollten wir bis Anfang Mai in Groningen liegen ? Dabei hatten wir doch im Wateralmanak alles genau nachgeschlagen. Pech gehabt – man muss das Ding schon richtig lesen und jeden Kanalwechsel peinlich genau verfolgen.

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Nun liegen wir im Passantenhafen mitten in Groningen und studieren erstmal unser Kartenmaterial. Wir können wohl über das Pekeler Aa zum Stadskanaal kommen. Ist zwar weiter, aber ganzjährig befahrbar. Na, wir werden sehen…

Unsere Laune ist nun wieder auf dem Stand vom Vormittag. Da sogar etwas Sonne zu sehen ist, geniessen Groningen bei einem ausgedehnten Spaziergang.