Gestern haben wir unseren Ankerplatz im Niegripper See verlassen. Bereits um 9:00 Uhr ging es los nach Plaue. Die Schleuse Zerben konnten wir recht zügig durchqueren. Gemütlich dampfen wir die restliche Strecke bis Wusterwitz Schleuse.
Und dort passierte das was einige schon hinter sich haben, mir aber immer unklar war wie so etwas passieren kann. Wir hängten uns in der Schleuse auf – SHIT und DOPPELSHIT.
Und das kam so: Vor uns fährt das ca. 80 m lange Fahrgastschiff „MS Saxonia“ ein. Auf Backbord eine holländische Tjalk und wir auf Steuerbord dahinter. Wir liegen kaum fest, da schmeist der Kapitän der Saxonia seine gewaltige Heckschraube auf der Steuerbordseite an. Wir legen schnell ’ne acht um die Klampe und halten uns nur mit Mühe in dem entstehenden Wildwasserkanal.
Auf die Aufforderung des Schleusenmeisters die Schrauben abzustellen, reagiert der Kapitän mit Ignoranz. Der Holländer schießt quer und wir konzentrieren uns auf’s festhalten. Natürlich beginnt genau in diesem Monent der Schleusenvorgang. Bevor ich das in dem Wildwasser realisiert hatte, hatte sich mein Tau schon so verklemmt, daß nur noch das Kappen des Taues schlimmeres verhinderte. Wir hingen bereits schief und krachten ca. 1m runter – puh!
Glücklicherweise wurde niemand verletzt und außer unserem Stolz ist auch nichts beschädigt worden. Der Fahrgastgesellschaft werden wir erstmal einen netten Brief schicken, und uns für die zuvorkommende Behandlung beim Kapitän bedanken.
Auf jeden Fall sind wir jetzt wieder glücklich in Plaue am Bornufer. Siegmar und Kalle liegen mit ihren Frauen ein paar Meter weiter bei Brauckmann im Hafen. Den gestrigen Abend verbrachten wir alle gemeinsam am Fischerufer in Kirchmöser bei lecker Zander frisch aus der Havel.
Erkenntnis des Tages:
Wenn man die „MS Saxonia“ des Veranstalters „Phoenix Reisen“ sieht, rechnet man als Wassersportler besser nicht mit Rücksichtnahme.