Breitlingsee und Plaue

„Schlecht geschlafen haben wir gut“, war die Antwort nachdem sich Klaus morgens nach unserem Befinden erkundigte.

Von Brandenburg sind wir bei Wind 4 in den Breitlingsee nahe Kirchmöser gefahren. An der Insel Kiehnwerder fanden wir auf der Ostseite zunächst eine windgeschützte Bucht zum Ankern. Wir hatten uns mit frischen Steaks und Bratwürsten eingedeckt. Es war einmal wieder ein perfekter Grillabend auf der „My Dream“. Der Wind schlief langsam ein und wir wenige Zeit später auch.

Gegen 1:30 Uhr frischte er dann wieder auf. Allerdings blies er jetzt genau in unsere kleine Bucht hinein. An Schlafen war kaum noch zu denken. Die kleinen Wellen platschten dermaßen gegen unseren Rumpf, das ich dachte, draußen baut jemand mit einem Hammer unser Schiff um. Normalerweise verkrieche ich mich dann in die Achterkajüte. Aber aus unbekanntem Grund wollte ich die Nacht in der Bugkabine durchstehen – blöder Einfall.

Heute sind wir dann weiter nach Plaue und haben am Bornufer nahe des Schlosses festgemacht. Morgen wird erstmal in dem kleinen Gartencafe nebenan schön gefrühstückt.

Ach ja, bevor ich’s vergesse… – unser Trip über die Untere Havel und Elbe hat sich erledigt. Die Elbe führt auf der Teilstrecke Dömitz – Lauenburg nur noch 115 (-5) cm Wasser, Tendenz fallend. Viel zu niedrig für die „My Dream“. Mit unserer „SUSANN“ wäre mir bei diesem Wasserstand und z.Z. 90 cm Tiefgang, auch nicht sehr wohl. Also wird es nächste Tage über den Elbe-Havel- und den Mittellandkanal nach Hause gehen.

Erkenntnis des Tages:
Wenn einem Wind von der falschen Seite entgegen bläst, sollte man frühzeitig reagieren.

An der Jahrtausenbrücke

Nach zwei Ankertagen in Hermannswerder bei Potsdam, hat es uns zunächst wieder zum MC Werder getrieben. Wie schon so oft sind wir auch gleich zwei Nächte geblieben. Das Essen nebenan, im Freitzeitclub Havelbucht, ist einfach zu gut und auch preiswert.

Gestern sind wir dann weiter nach Brandenburg. Sowohl beim Italiener, am Stadtanleger Salzhofufer wie auch am Slawendorf, waren alle Anleger voll besetzt. An der Spundwand direkt vor der Jahrtausendbrücke haben wir dann noch einen Platz erwischt. Die dicke „My Dream“ an der Spundwand und unsere kleine SUSANN außen in zweiter Reihe.

Nach einigen Anlegebierchen und einem folgenden kleinen Schläfchen, ging es abends zum Italiener gegenüber. Das Restaurant ist offensichtlich sehr begehrt. Gut das Klaus einen Tisch vorbestellt hatte.

Der Wind bläst z.Z. in der City mit 4 bis 5 Bft und für den Nachmittag ist Regen angesagt. Unser nächster Stop sollte eigentlich der Breitlingsee neben Kirchmöser sein. Bei dem Wind haben wir allerdings keine Lust uns an den Anker zu hängen. Also bleiben wir heute in Brandenburg. Ein wenig Bewegung per Pedes oder zu Fuß tut uns auch mal gut.

Erkenntnis des Tages:
Wir kommen voran – …aber gaaanz langsam. 🙂

Der Teltowkanal

Jetzt ist es raus! Es gibt ihn, …und wir haben ihn gefunden.
Den ultimativ langweiligsten Kanal.

Ursprünglich dachten wir es gibt nichts schlimmeres wie den Elbe-Seitenkanal. Weit gefehlt. Dieser Kanal schlägt alles. Mit nur 8 km/h quält man sich den fast 38 km langen, meist engen und ungepflegten Kanal, von Köpenick an Berlin vorbei bis nach Potsdam.

Der einzig brauchbare Hafen auf der Strecke ist die neue Marina Tempelhof auf km 23,5. Sowohl Die Besatzung der „My Dream“ wie auch wir kommen zu der Überzeugung, hier trotzdem nicht zu übernachten. Eingekauft hatten wir bereits und einen weiteren Tag auf diesem Kanal wollen wir uns alle nicht antun.

Kurz vor Potsdam – auf km 8,5 – liegt die Schleuse Kleinmachnow. Wir haben Glück und können gleich einfahren. Trotzdem die Ferien hier bereits beendet sind, ist die Schleuse recht voll. Vor mir liegt ein Segler, der außer seiner großen Berliner Schnauze offensichtlich nicht soviel drauf hat. Obwohl er noch locker fünf Meter aufrücken konnte, musste ich ohne passende Poller oder Treppen klarkommen. Für folgende Boote wurde es knapp überhaupt in die Schleuse zu kommen. So sind sie halt, die Berliner. Hoppla hier komm ich!

Gegen 15:00 Uhr machen wir obligatorisch kurz am ALDI-Anlieger in Potsdam fest. Kurze Zeit später geht’s weiter. Wir verbringen die Nacht wieder im Templiner See in der „Hinterkappe“ bei Hermannswerder.

Erkenntnis des Tages:
Auf langweiligen Strecken liegt meine Wunschgeschwindigkeit deutlich über 8 km/h.