Zurück nach Köpenick

Nach drei Tagen vor Anker haben wir heute den Stienitzsee verlassen. Von jetzt ab geht’s stetig, wenn auch mit Umwegen über Havel, Elbe und Elbe-Seitenkanal, wieder Richtung Heimat. Also ein paar Wochen haben wir noch. Es ist z.Z. brütend warm ohne irgendwelche kühlenden Winde. Da kommt die wenige Luftbewegung vom Fahrtwind gerade recht.

Durch die Schleuse Woltersdorf geht’s zurück nach Dämeritz und dann über den Müggelsee und die Spree nach Köpenick. Bevor wir aber zu unserem Anlieger beim PSB 24 fahren, müssen wir unbedingt nachbunkern. Lebensmittel sind mal wieder knapp. Die Kiste mit dem Leergut läuft auch über, und den Müll haben wir schon draußen in der Ankerkiste verstaut.

Klaus hatte auch für heute neue Hasseröder Fäßchen bei einem Verlag direkt neben einem Netto Supermarkt geordert. Die haben dort auch einen netten Anlieger, sodaß wir bequem mit dem Boot unsere Einkäufe erledigen können.

Erkenntnis des Tages:
Getränkemärkte mit Anlieger ersparen einem Flaschenbier.

Der Stienitzsee

Vorgestern haben wir den nördlichsten Punkt unserer diesjährigen Reise erreicht. Der Stienitzsee ist Teil der Rüdersdorfer Gewässer und liegt nordöstlich von Berlin. Von unserem Anlieger „Karma am See“ geht’s die Löcknitz runter und über den Flakensee zur Schleuse Woltersdorf.

Von dem dahinter liegenden Kalksee hatten wir uns mehr versprochen. Azurblaues Wasser war in unseren Köpfen. In Wahrheit findet man hier meist nur irgendwelche verlassenen Industriebrachen sowie völlig verkrautete Verbindungskanäle. Die „My Dream“ zieht bei 1,20 m Wassertiefe durch den Schlamm. Wir folgen brav und quirlen alles noch einmal durch.

Nach so viel Entäuschung hatten wir uns auch vom Stienitzsee nicht mehr viel versprochen. Umso erstaunter fanden wir dann einen wirklichen schönen See mit tollen Ankerplätzen und wenig Bootsverkehr vor.

Eigentlich wollten wir am nächsten Tag weiterziehen, aber der Wetterbericht hatte viel Sonne bei 32 Grad angesagt und das Wochenende steht bevor. Es bleibt zu befürchten, daß alle Berliner, die über ein Wasserfahrzeug oder ähnliches verfügen, auch unterwegs sein werden. Das muss man sich ja nicht antun, zumal unser nächste Stop dicht bei Köpenick liegt. Dort hat Klaus bei einem Getränkemarkt erstmal neues „Zapfbares“ für Montag bestellt.


Unser Ankerplatz ist auch so einladend, daß wir beschließen die nächsten Tage hier mit Faulenzen zu verbringen. Das ist nun auch mal ein Test für unsere Batterien und den neuen Jockel. Bisher lagen zwischen den Ankertagen immer irgendwelche Motorstunden. Nun wollen wir mal mehrere zusammenhängende Tage ohne Motor, Lichtmaschine und Bäcker auskommen.

Erkenntnis des Tages:
Nichts – puuuh – ist alles so anstrengend – und dieses Denken…
Der Urlaub hat uns jetzt wohl vollständig eingelullt.

Die Rüdersdorfer Gewässer

Gestern sind wir über den Gosener Kanal, den Dämeritz See und den Flakensee in die Löknitz eingebogen. Das Wasser scheint hier noch klarer zu werden. Ab dem Werlsee sieht es aus wie in Schweden ohne Mücken – herrlich.

Wir fahren den Möllensee bis zum Ende und schmeissen mal wieder den Anker ins Wasser. Mit den restlichen Bratwürsten und Steaks geniessen wir den Abend beim Grillen auf der „My Dream“. Klaus sagt: „Man muss jeden Tag so leben, als wenn man genau auf diesen Tag sein ganzes Leben hin gearbeitet hat“. Recht hat er – und genauso fühlen wir uns auch.

Heute müssen mal wieder an einen Anlieger. Nach einer Woche wird unser Trinkwasser knapp. Frische Brötchen oder neues Brot wären auch nicht schlecht. Häfen mit Strom/Wasser sowie nähe zum Einkaufen gibt es hier allerdings nur wenige.

So machen wir nach gewaltigen 5 km bereits wieder fest. „Karma am See“ heißt der Anlieger. Na das klingt doch mal klasse. Vom Boot fällt man direkt in einen Biergarten und dahinter schließt ein nettes Restaurant an. Genau das richtige nach fünf Ankertagen.
Also – ihr dürft ruhig neidisch werden.

Erkenntnis des Tages:
Vor Anker grillen ist super, aber frische Pfifferlinge in Rahmsoße schmecken auch sehr gut.