Voll in Blüte – arme Havel

Auf dem Weg von Werder nach Brandenburg hat uns der Zustand der unteren Havel doch recht heftig schockiert. Ich hatte ja bereits berichtet, daß das Wasser mittlerweile überall, aufgrund der starken Algenbildung, eine giftgrüne Färbung angenommen hat.

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Was uns dann kurz hinter Ketzin – genauer gesagt ab dem „Trebel See“ – erreichte, übertraf alles was wir bisher gesehen haben. Der bisher tiefdunkle See ist, bis auf die Fahrrinne, total verkrautet. Da kommt man nur noch mit dem Rasenmäher durch.

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Zuerst dachten wir das der See durch irgendeinen Zustand umgekippt sei. Umso betroffener mussten wir feststellen, daß die gesamte untere Havel bis Brandenburg betroffen ist. Die Boote am Langsteg bei Fichtner Marine sehen aus wie eingewachsen, echt schlimm.

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Die wunderschönen Ankerbuchten auf diesen Flußteil sind kaum noch als solche nutzbar. Vielleicht hat der Wassersport und die damit eingeleiteten Abwässer und Duschgel’s doch überhand genommen. Keine Ahnung was hierfür die wirkliche Ursache ist.

Mal sehen was uns in der nächsten Woche im Kirchmöser- und im Breitlingsee erwartet.

Erkenntnis des Tages:
Tiefe Betroffenheit

Potsdam und Werder

Der gestrige Tag stand unter dem Motto „Wandern und Sehen“. Vom Yachthafen Potsdam sind wir zu Fuß zum Neuen Palais und haben dort die „Grand Tour“ mitgemacht. Dann weiter zum fast fertiggestellten neuen Stadtschloß und später wieder zurück zum Schiff. Mehr als 10 km auf eigenen Sohlen. Für uns eine wahre Meisterleistung – …und PLATTFUSS sag ich euch.

Abends hat Ulrike für uns alle dann Bandnudeln mit Lachs zubereitet, Klaus hat seinen Weinkeller geöffnet und es wurde ein langer feucht-fröhlicher Abend.

Heute morgen sind wir gegen 10:00 Uhr aufgebrochen. Ursprünglich wollten wir im nahe gelegenen Glindow See ankern, aber irgendwie hat uns die Insel Werder dann doch besser gefallen. Das Wasser ist durch Algen mittlerweile überall heftig grün. Die Badesaison scheint endgültig für dieses Jahr gelaufen.

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Also weiter zur Insel Werder. In „Porta Sophia“ war alles belegt und so wollten wir mal den Stadthafen ausprobieren. Dort gefiel es uns dann aber auch nicht, und so sind wir wieder einmal beim MC Werder gelandet.

Der nette Hafenmeister begrüßte uns auch gleich mit „Na, hasse deinen Plastikdampfer verkooft“. Wenn es in diesem Hafen auch ein bischen mehr als gewöhnlich schaukelt und die S-Bahn ab und zu über die nahegelene Brücke ratternd vorbeirauscht, so finden wir die Atmosphäre doch immer herzlich und sind gerne hier.

Für Montag haben wir uns mit unseren Leipziger Bekannten von der diesjährigen Holland-Tour im Breitlingsee verabredet. Also geht’s morgen erstmal nach Brandenburg, das Wochenende dann nach Plaue zum Bornufer und Montag zur Malge im Breitlingsee.

Erkenntnis des gestrigen Tages:
Plattfüße erholen sich bei lecker Essen und Wein schneller.

Oranienburg bis Potsdam

Hallo – endlich wieder in der Zivilisation, in Potsdam.

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Am Freitag sind wir recht früh in Burgwall aufgebrochen, um die vor uns liegenden Schleusen einigermaßen schnell passieren zu können. Der Plan ging auch auf, bis wir auf die berühmte Wartemeile in Lehnitz trafen. Aber wir hatten noch Glück. Der Anlieger war frei und wir durften nur zweieinhalb Stunden warten.

Kurz hinter der Schleuse machten wir dann am Spätnachmittag im Lehnitzsee beim Gasthaus Dietrich fest. Die nächsten drei Tage haben wir wegen Regen und Starkwind auch noch gleich hinten dran gehängt. Da es dort kein wirklich benutzbares Netz gab, waren nicht nur mehrere Tage Funkstille im Blog, sondern unsere HAZ konnten wir morgens beim Frühstück auch wieder nicht lesen – echt bitter.

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Sowohl der naheliegende Ort „Oranienburg“ wie auch die Hafenanlage haben uns überhaupt nicht vom Hocker gerissen hat. Nach drei langweiligen Tagen (wir hatten zum ersten Mal den Fernseher an) sind wir dann heute früh los, Hauptsache weg hier. Gegen 14:40 Uhr passierten wir dann nicht nur die Glienicker Brücke in Potsdam, sondern auch die 1000 km Grenze unserer Sommertour.

Nun liegen wir kurz vor dem Yachthafen Potsdam an der Mauer im Päckchen. Morgen wollen wir nochmal ausgiebig Sanssouci studieren. Vorletztes Jahr hatten wir das Schloß und einen Teil der Gärten besucht. Nun ist das neue Palais und der Rest dran.

Erkenntnis des Tages:
Irgendwann schaltet man doch die Glotze an.