Ich hab noch eine Schleuse in Berlin…

Nachdem wir gestern Marienwerder verlassen haben, sind wir bis zum Tegeler See. Man glaub gar nicht, wieviel Menschen sich so zur besten Urlaubszeit auf dem Wasser tummeln. Die schönsten Ankerplätze sind alle belegt und so fahren wir die drei Kilometer zurück in den Nieder-Neuendorfer-See. Wer weiß, wozu es gut ist. Der Fluglärm bei Tegel ist ja auch nicht gerade ohne. Wir verbringen einen herrlich ruhigen Abend und ebenso eine ruhige Nacht.

Das mit den Ankerplätzen passiert uns nicht wieder, dachten wir. Unser Plan für heute: „Früh morgens los, schnell durch die Schleuse Spandau und ab in den Wannsee zur „Großen Steinlanke“ vor Anker“.

Aber was wäre der Mensch ohne Pläne? Nachdem tagelang kein Berufsverkehr zu verzeichnen war, haben sie sich heute alle kurz vor Spandau versammelt und auf uns gewartet. Erst gegen Mittag konnten wir unsere Reise fortsetzen.

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Jetzt liegen wir im Wannsee und baden bei herrlichem Sonnenschein. Unsere Lieblingsbucht hier war noch frei.

Wir werden wohl erst übermorgen weiterziehen. Am Montag steht Werder und der örtliche Weinberg auf dem Programm. Seit mehreren Jahren versuchen wir dort mal hinzukommen. Bisher war immer geschlossen, da wir zu früh im Jahr dort auftauchten. Diesesmal muss es sein.

Erkenntnis des Tages:
Der frühe Vogel – bla bla bla, …oder Wartezeit vor einer Schleuse.

Der heutige Küchentipp für Marianne und Peter: „Es wird gegrillt“.

Schiffshebewerk Niederfinow

In Hohensasten hatten wir eine sehr ruhige Nacht. Der Anleger neben der Schleuse ist wirklich empfehlenswert.

Wie so oft, sind wir auch heute ziemlich früh los und das war gut so. Nach 15 km erreichen wir das Schiffshebewerk Niederfinow. Am Sportbootanleger ist bis auf die letzten 3 m bereits alles mit Segelbooten belegt. Mit Mühe schaffen wir es uns irgendwie auf diesen wenigen Metern einigermaßen festzumachen. Das Hebewerk ist wegen einer technischen Panne für die nächsten zwei Stunden außer Betrieb.

Nach und nach kommen immer mehr Sportboote. Zum Schluß liegen fünf Boote hintereinander mit jeweils drei weiteren an der Backe. Der Rest dreht auf dem Kanal seine Runden und wartet und wartet und wartet und…

Nach ca. 2 1/2 Stunden ist das Hebewerk wieder in Betrieb und das Gedränge geht los. Wer zuerst kommt, malt zuerst, gilt hier nicht. Wir sind ja schließlich von Berlinern umgeben. Nach ein paar Minuten haben wir die 36 m Höhe überwunden und die Armada verläßt die Kammer.

Am frühen Nachmittag treffen wir in Marienwerder ein und machen in örtlichen Marina für die Nacht fest. Jetzt erstmal ein kühles Blondes und später lecker Schnitzel.

Erkenntnis des Tages:
Hoppla, hier komm icke!

Hohensaaten

Nach den Tagen der Zwangspause in Gartz, durften wir heute morgen endlich wieder los. Die Infrastruktur dort ist zwar nicht schlecht, aber das ist eigentlich schon alles. Mehr als drei Tage Gartz pro Saison braucht kein Mensch.

Kurz nach Mittag erreichen wir Hohensaaten Schleuse. Das Tor ist offen, alle Signale grün, und nach gefühlten 10 min. sind wir bereits durch.

Im Oberwasser, parallel zum Schleusenkanal, ist ein netter Sportbootanleger, an dem man auch übernachten kann. Die 800 m entfernte Fischerklause ist leider wegen Krankheit geschlossen. Also gibt es lecker Bratwurst mit Rotkohl und Kartoffelstampf aus der bordeigenen Kombüse.

Erkenntnis des Tages:
Eine gut gefüllte Küche schützt vor Krankheitsausfall