Hohensaaten

Nach den Tagen der Zwangspause in Gartz, durften wir heute morgen endlich wieder los. Die Infrastruktur dort ist zwar nicht schlecht, aber das ist eigentlich schon alles. Mehr als drei Tage Gartz pro Saison braucht kein Mensch.

Kurz nach Mittag erreichen wir Hohensaaten Schleuse. Das Tor ist offen, alle Signale grün, und nach gefühlten 10 min. sind wir bereits durch.

Im Oberwasser, parallel zum Schleusenkanal, ist ein netter Sportbootanleger, an dem man auch übernachten kann. Die 800 m entfernte Fischerklause ist leider wegen Krankheit geschlossen. Also gibt es lecker Bratwurst mit Rotkohl und Kartoffelstampf aus der bordeigenen Kombüse.

Erkenntnis des Tages:
Eine gut gefüllte Küche schützt vor Krankheitsausfall

Ein sehr langes Wochenende in Gartz

Heute morgen haben wir unseren Hafen vor Stettin verlassen und passieren ca. drei Stunden später die ehemalige Grenzstation Mescherin. Damit ist Polen für diese Saison endgültig Geschichte.

Eine halbe Stunde später machen wir bereits in Gartz fest. Leider muss ich Anfang der Woche einen wichtigen Termin in Hannover wahrnehmen. Da Gartz, bzw. der Nachbarort Tantow die einfachste Zugverbindung bietet, werden wir die nächsten vier Tage hier bleiben. Weiter nach Oderberg oder Marienwerder macht einfach keinen Sinn. Ich fahre dann Montag schnell nach Hannover und bin abends wieder an Bord.

Der Ort „Gartz“ ist zwar nicht der Bringer, es gibt aber einen sehr engagierten Hafenmeister, freies WLAN, Brötchen an Bord Service, Einkaufsmöglichkeiten, ein vernünftiges Restaurant, und am Bollwerk eine Pommes- und eine Eisbude (s. auch „Treffen am Grenzpfahl„).

Also, wenn ihr die nächsten Tage nichts von uns hört, dann sind wir nicht etwa verschollen, sondern max. vor Langeweile in einen Tiefschlaf gefallen.

Stettin – Version 2.0

Wie ihr sicherlich gemerkt habt, werden die Abstände der veröffentlichten Beiträge größer. Das liegt daran, daß wir uns auf dem Rückmarsch befinden und einige Stationen anlaufen, die bereits ausführlich auf der Hinfahrt beschrieben wurden.

Mittlerweile befinden wir uns wieder in Polen. Nach einer fürchterlichen Nacht in Trzebiez (Ziegenort), haben wir früh morgens fluchtartig den Hafen verlassen.

Was war passiert? Ein Passagierschiff hatte sich in Ziegenort angemeldet und nahezu 2/3 der Kaimauer wurde vorsorglich abgesperrt. Wir fanden weder auf dem Reststück, noch im Fischereihafen um die Ecke, einen Liegeplatz. Es war alles bereits belegt.

Einzige Möglichkeit für die Nacht festzumachen, fand sich in der ehemaligen Marina am querliegenden Betonsteg. Dieser wird allerdings bei NNO so richtig ungeschützt angeströmt. Und genau das passierte. Unsere Lievemijn schaukelte bei 5…6 Bft im Lee des Steges heftig auf. Es rumste und krachte die ganze Nacht und ein Tau riss ab, obwohl reichlich Leine gelassen wurde. Um 6:00 Uhr waren wir gar gekocht und hauten völlig genervt ab.

Wir liegen nun vor Stettin, werden heute erstmal den verlorenen Schlaf nachholen und morgen die Stadt noch einmal unsicher machen.

Erkenntnis des Tages:
Der Mensch braucht einen ruhigen Schlaf und manchmal auch eine neue Heckleine.